Ausführlicher Bericht 1.Triathlon Bundesliga in Düsseldorf

02.07.2018

Ausführlicher Bericht 1.Triathlon Bundesliga in Düsseldorf


Schwimmstart Herren

Deutsche Meisterschaften Elite/U23

Düsseldorf/Buschhütten. Das 2. Rennen der 1. Bitburger 0,0 % Triathlon-Bundesliga rund den Düsseldorfer Medienhafen und den benachbarten Landtag NRW wurde bei sommerlicher Hitze das erwartete Spektakel, in dessen Rahmen auch die Deutschen Meisterschaften der Elite, U23 und Altersklassen stattfanden. Obwohl sich das EJOT Team bei den Herren mit dem starken Quintett Richard Murray (RSA), Jonathan Zipf, Lasse Lührs, Linus Stimmel und Thomas Springer (AUT) beim Line Up am Schwimmstart im Medienhafen präsentierten, musste sich der hohe Meisterschaftsfavorit erstmals seit fünf Jahren bei einem Rennen der Bundesliga geschlagen geben und durfte "nur" als Zweiter aufs Podium vor dem Landtag steigen. Auch damals glückte in der Landeshauptstadt kein Sieg. Es triumphierte das bereits im Kraichgau stark auftrumpfende junge KiologIQ Team Saar mit Platzziffer 36. Die EJOT-Equipe erzielte nach der Hitzeschlacht Platzziffer 42, auf Platz drei landete Triathlon Potsdam mit Platzziffer 45. Immerhin konnten die EJOT´ler ihr Minimalziel "Verteidigung der Tabellenspitze" erreichen und gehen am 22. Juli in Münster erneut als Gejagte ins Rennen.

„Hier kann man sehen, wie knapp es doch manchmal ist. Es braucht nur eine Kleinigkeit, um die Situation zu verändern. Glückwunsch an den verdienten Sieger KiologIQ Team Saar. Wir hoffen, dass das nächste Rennen wieder zu unseren Gunsten ausfällt", lautete das Statement von Marco Göckus, dem Sportlichen Leiter des EJOT Teams, der natürlich gerne zumindest einen Teamsieg in der Rheinmetropole gefeiert hätte. Doch ausgerechnet "EJOT-Veteran" Zipf musste wegen großer Erschöpfung in der dritten von vier Radrunden à 5,2 Kilometern vom Sattel steigen und aufgeben. Um den Tagessieg fightete wie errwartet Weltklasseathlet Murray mit, der allerdings die größeren Kraftreserven von Jorik van Egdom (Triathlon Potsdam) anerkennen und ihm zum Tagessieg (56:10 Minuten) gratulieren musste.

„Etwa 500 bis 600 Meter vor dem Ziel ist die Entscheidung gefallen", so Murray (56:27 Minuten), da habe er Egdom ziehen lassen müssen. Zuvor hatte der Südafrikaner in seinem 10. EJOT-Auftritt als 24. das wahrlich nicht gerade saubere Gewässer im Medienhafen nach 750 Metern Schwimmen verlassen und bei starkem Wind auf der Rheinbrücke auf seiner Rennmaschine mächtig in die Pedale getreten, um den Abstand auf die Spitze zu verkürzen.

Wie schon am Hardtsee, stieg Stimmel als Erster nach 9:01 Minuten aus dem etwa 22 Grad warmen Wasser, um dann später mit dem späteren Tagesdritten Lührs (beide EJOT Team TV Buschhütten) die führende Radgruppe zu bilden. Murray machte im Verfolgerfeld Druck und eine weiter Gruppe darauf folgten die EJOT-Athleten Springer (AUT) und Jonas Hoffmann, der in der DM der Elite und U23 unterwegs war.

Nach dem für alle EJOT-Angehörigen überraschenden Aus von Zipf wurde Springer umgehend mitgeteilt, dass er unbedingt finishen müsse, um einen vorderen Platz in der Teamwertung einnehmen zu können. Springer beherzigte die Vorgabe und machte dank der zehntbesten Laufzeit (15:47 Minuten) auf der zwei mal fünf Kilometer langen Strecke noch mehrere Plätze gut, konnte aber die fehlenden sechs Plätze auf die Saarländer nicht mehr aufholen. Murray war wie gewohnt ebenfalls flott zu Fuß (15:12 Minuten), doch gegen die famose Bestzeit (14:54 Minuten) von van Egdom war an diesem heißen Tag kein Kraut gewachsen.

Einen guten Job machte zudem Stimmel mit seinem 18. Platz. Zufrieden mit dem 16. Rang in der U23- und Elite-Wertung zeigte sich Jonas Hoffmann. „Ich bin froh, dass das Schwimmen wieder besser wird", so der Hademer, der sich sehr begeistert zeigte über die tolle Atmosphäre am Streckenrand, wo im gesamten Tagesverlauf rund 40.000 Zuschauer die Rennen interessiert verfolgten. Beim Laufen plagten Hoffmann etwas Seitenstiche, am Rad habe die "Gruppe nicht so funktioniert". Ein ansprechendes Zeugnis stellte Göckus dem aus dem eigenen Nachwuchs hervorgegangenen Hoffmann aus. „Er war deutlich besser als im Kraichgau, hat sich auch mental besser gezeigt. Vielleicht war es gut, nicht den Druck zu haben, im Team zu starten."

Doch Mann des Tages auf EJOT-Seite war zweifellos Lasse Lührs, der als Tagesdritter in 56:30 Minuten sowohl den Deutschen Meistertitel in der Sprintdistanz der Elite wie auch der U23 einheimste und im Ziel wie ein Honigkuchenpferd strahlte. „Es war immer mein Ziel, mein Traum, Deutscher Meister zu werden. Ich habe ein sehr guten zweiten Wechsel gehabt", der sei wie das "super Schwimmen" mitentscheidend für den Titel gewesen, so Lührs. „Ich habe von vorneherein gewusst, dass es ein richtig gutes Rennen wird. Der Triumph gebe ihm einen wichtigen "Motivationsschub" für Hamburg, wo der 22-Jährige Student nun am übernächsten Wochenende beim WTS-Rennen antreten darf. Zudem freute er sich über die große Geste von Murray, der ihm zu seinem Triumph noch vor der Ziellinie herzlich gratulierte. Sein nächstes großes Ziel hat Lührs bereits deutlich vor Augen, er will bei Olympia 2020 in Tokio starten. Das traut ihm Teamkollege Murray ohne Umschweife zu, denn er sei „ein großartiger junger Athlet". Von einer „bärenstarken Leistung" sprach Göckus, „Lasse hat die Körner mit zum Laufen genommen und ein richtig gutes Laufen gezeigt".

Bei den Damen des EJOT Team TV Buschhütten, die vor dem Rennen ebenfalls Tabellenführerinnen waren, nahmen Sophia Saller, Lina Völker, Anna Maria Mazzetti (ITA) und Yuliya Yelistrotova (UKR) das Rennen in der Mittagszeit auf. Saller kam als Neunte mit 10:34 Minuten aus dem Wasser und lief den circa 300 Meter langen Weg vom Schwimmausstieg im Medienhafen bis zur Wechselzone. Als einzige EJOT-Frau befand sich die Oxford-Absolventin die kompletten vier Runden in der Spitzengruppe. Fast gemeinsam verließen Mazzetti (10.), Völker bei ihrem EJOT-Debüt (12.) und Yelistratova (13.) das Wasser. Die Italienerin und Ukrainerin kamen in einer Radgruppe unter, während Völker den Anschluss darn verpaaste. „Mir fehlten lediglich fünf Sekunden, so habe ich den Zug verpasst und war im Niemandsland", klagte die erst 19-jährige Völker, die auf ihre fehlende Wettkampferfahrung verwies, aber zugleich dem EJOT Team für das Vertrauen in sie dankte.

Bereits zu diesem relativ frühen Zeitpunkt war den Siegerländer Betreuern klar, dass der Krefelder Kanu Klub nicht zu schlagen und auch an die Wittener Damen nicht heranzukommen war. Saller wechselte mit den führenden Damen auf die Laufstrecke, wo die spätere Siegerin Laura Lindemann (Triathlon Potsdam, Laufbestzeit mit 17:06 Minuten) zunächst noch hinter Saller lag. Mit dem fünften Bundesliga-Platz - 1:03:33 Stunden und somit 58 Sekunden auf die im Zielsprint siegreiche Lindemannn - und Platz drei in der Elite-DM zeigte sich Saller „allgemein zufrieden". Beim Radfahren sei sich die Gruppe nicht einig gewesen und beim Laufen habe sich gegen Ende schon bemerkbar gemacht, dass sie wenige Tage mit dem Fuß zuvor umgenickt sei. „Es war das beste, was wir aus unser Situation machen konnten", so Saller, die bemängelte, dass es nur „wenige Wasserstationen auf der Strecke" gegeben hätte. Die Plätze elf und zwölf für Yelistratova und Mazzetti reichten nicht mehr, um das Lindemann-Team und somit den dritten Podestplatz noch zu erklimmen.


Auch wenn der Vorsprung des EJOT Team auf Platz fünf über 37 Platzziffern betrug, konnte man sich dafür nichts kaufen. In der Tabelle mussten die Nordsiegerländer den Platz an der Sonne an Witten abgeben, die im
Kraichgau und Düsseldorf den zweiten Platz belegten. Lediglich ein Punkt trennt jetzt die beiden Spitzenteams, dazu hat EJOT noch die bessere Platzziffer (40, Witten 43) aufzuweisen.

„Die Damen haben das Bestmögliche gegeben, der 4. Platz ist nicht schlecht", analysierte Göckus, der nun alles daran setzt, in Münster wieder um den Tagessieg bei den Herren und Damen mitzukämpfen und die Tabellenführung zu verteidigen (Herren) bzw. zurückzuerobern (Damen).

Ergebnisse:

Teamsprint Herren-Bundesliga:

1. KiologIQ Team Saar, Platzziffer 36, 20 Punkte

2. EJOT Team Buschhütten, Platzziffer 42, 19 Punkte

3. Triathlon Potsdam, Platzziffer 45, 18 Punkte

Tabelle nach 2 von 5 Rennen:

1. EJOT Team TV Buschhütten, 39 Punkte, Platzziffer 68

2. KiologIQ Team Saar, 38 Punkte, Platzziffer 98

3. Triathlon Potsdam, 37 Punkte, Platzziffer 91

Einzel Herren-Bundesliga:

1. Jorik van Egdom (NED, Triathlon Potsdam) 56:10 Minuten

2. Richard Murray (RSA, EJOT Team TV Buschhütten) 56:27 Minuten

3. Lasse Lührs (EJOT Team TV Buschhütten) 56:30 Minuten

18. Linus Stimmel (EJOT Team TV Buschhütten) 57:53 Minuten

19. Thomas Springer (EJOT Team TV Buschhütten) 57:57 Minuten

Jonathan Zipf (EJOT Team TV Buschhütten), Aufgabe in 3. Radrunde

DM Sprintdistanz Elite Herren:

1. Lasse Lührs, 10. Linus Stimmel, 16. Jonas Hoffmann (alle EJOT Team TV Buschhütten) 58:38 Minuten

DM Sprintdistanz U23 Herren:

1. Lasse Lührs, 10. Linus Stimmel, 16. Jonas Hoffmann (alle EJOT Team TV Buschhütten)

Teamsprint Damen-Bundesliga:

1. Schwalbe Team Krefelder Kanu Klub, Platzziffer 14, 20 Punkte

2. SG Triathlon Witten, Platzziffer 16, 19 Punkte

3. Triathlon Potsdam, Platzziffer 23, 18 Punkte

4. EJOT Team TV Buschhütten Platzziffer 28, 17 Punkte

Tabelle nach 2 von 5 Rennen:

1. SG Triathlon Witten, 38 Punkte, Platzziffer 43

2. EJOT Team TV Buschhütten 37 Punkte, Platzziffer 40

3. Schwalbe Team Krefelder Kanu Klub 34 Punkte, Platzziffer 75

Einzel Damen-Bundesliga:

1. Laura Lindemann (Triathlon Potsdam) 1:02:31 Stunden

2. Gillian Backhouse (AUS, Schwalbe Team Krefelder Kanu Klub) 1:02:32 Stunden

3. Anja Knapp (SG Triathlon Witten) 1:03:20 Stunden

5. Sophia Saller (EJOT Team TV Buschhütten) 1:03:33 Stunden

11. Yuliya Yelistratova (UKR, EJOT Team TV Buschhütten) 1:05:53 Stunden

12. Anna Maria Mazzetti (ITA, EJOT Team TV Buschhütten) 1:06:00 Stunden

21. Lina Völker (EJOT Team TV Buschhütten) 1:07:22 Stunden

DM Sprintdistanz Elite Damen:

3. Sophia Saller, 13. Lina Völker (beide EJOT Team TV Buschhütten)

DM Sprintdistanz U23 Damen:

13. Lina Völker (EJOT Team TV Buschhütten)

Weitere Fotos in Kürze...

Bericht: Thorsten Wroben
Medienbeauftragter EJOT Team TV Buschhütten für die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga


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