Ironman Hawaii 2011 - Ein Lebenstraum geht in Erfüllung

17.10.2011

Ironman Hawaii 2011 - Ein Lebenstraum geht in Erfüllung


Am 28.09.2011 um 08:00 Uhr ging es endlich los in das Abenteuer Ironman Hawaii. Von Frankfurt über San Francisco nach Kona/ Hawaii. Eine fast 24stündige Anreise endete mit einer weiblichen sympathischen Stimme, die uns landestypisch mit dem schönen ALOHAAAA begrüßte. Der Weg zum Hotel wurde mit Blumenkranz, Ananas und kalten Getränken versüßt. Meinen Pulli verbannte ich von da an bis Ende der Reise in meine Tasche, denn die Temperatur war von nun an mindestens 25°C!

Nach einer kurzen Nacht wird auf Hawaii die Sonne um ca. 06:20 Uhr angeknipst und abends pünktlich um 18:20 Uhr ausgeschaltet. Dämmerung wie wir sie kennen gibt es nicht.

Um den Körper langsam wieder in Gang zu bringen, haben wir uns am Pier getroffen um eine Runde auf der Wettkampfstrecke zu schwimmen. Bei angenehmen 26°C Wassertemperatur ging es in das kristallblaue Wasser des Pazifiks. Viele verschiedene bunte Fische und Korallen machten es mir schwierig, mich aufs Schwimmen zu konzentrieren, denn ich war einfach nur total fasziniert. Besondere Aufmerksamkeit weckten zwei Delfine, die nur wenige Meter von mir entfernt ihre Bahnen zogen. Hautnah konnte man hier auch einige Triathlon-Profis erleben, die zusammen mit uns Altersklassen Athleten im Wasser trainierten.

Am 30.09.11 sind wir mit dem Rad zur Kealakekua Bay gefahren, wo wir dann noch ein Schwimmtraining zum Kaptain Cook Monument absolviert haben. Die Landschaft zur Bucht hin war sehr schön mit freiem Blick auf den Pazifik, da macht Radfahren richtig Spaß.

Am nächsten Tag stand eine Welcome Tour mit dem Reiseveranstalter auf dem Plan. Diese beinhaltete eine Schnorchel Tour, bei der wir wiederum die wunderschöne Wasserwelt begutachten konnten .Anschließend stand ein Dauerlauf auf dem Programm und eine Shoppingtour, denn ohne Souvenir darf man ja nicht nach Hause fahrenJ.

In den nächsten Tagen habe ich neben dem morgendlichen Schwimmtraining auch vermehrt Radausfahrten absolviert, um die Wettkampfstrecke und vor allem die Windverhältnisse kennenzulernen. Besonders der Rückweg von Hawi zurück nach Kona war super anstrengend und von viel böigem Seitenwind geprägt, so dass ich Leichtgewicht echt meine Mühe hatte in Aeroposition zu fahren und auch ein wenig Angst vor dem Wettkampf bekommen habe.

Mit den warmen Temperaturen hingegen kam ich gut klar, denn meine Dauerläufe habe ich alle mit recht gutem Gefühl absolviert. Neben der guten Organisation halfen mir vor allem gute Ratschläge und Tipps für den Wettkampf von Timo Bracht wie z.B. „Ihr seid alle gut, sonst wärt ihr nicht hier“ und „wichtig ist es gesund zu starten genauso gut wie gesund anzukommen!“

Und schon war es soweit und der Wettkampf stand bevor. Nachdem die letzten Tage eher das Urlaubsfeeling überwog, kam die Aufregung und Anspannung pünktlich zurück. Nach einer kurzen Nacht ging es früh morgens Richtung Start. Nachdem ich alle meinen Platz in der Wechselzone fertig vorbereitet hatte, machte ich mich auf zum Schwimmstart. Neben Trommeln nahm ich die tolle Stimmung und Atmosphäre mit ins Wasser. Leider postierte ich mich nicht ganz so gut und brauchte nach dem Startschuss bestimmt 300m, um in meinen Rhythmus zu finden, aber ab dem Zeitpunkt lief es trotz starken Wellengang recht gut, so dass ich als erster in meiner Altersklasse das Wasser verlassen konnte.

Der erste Teil der Radstrecke lief sehr gut und der von mir befürchtete Wind ließ noch ein wenig auf sich warten. Kurz vor dem Wendepunkt war aber dann das schöne Leben vorbei und der Wind da. Zudem habe ich einige Probleme mit der Muskulatur bekommen und bereits Krämpfe im Oberschenkel gehabt. Ab dem Wendepunkt hatte ich dann Rückenwind bis ca 30km vor Kona, da gab es dann wieder kräftig was ins Gesicht und schon meldete sich der Oberschenkel wieder zu Wort! Zum Glück war es ja bis zur Wechselzone nicht mehr weit.

Nach einem recht guten Wechsel ging es jetzt zum finalen Marathon. In dieser Phase tat es mir richtig gut, dass ich bereits in der Wechselzone und auch auf den Anfangskilometern des Marathons, viele Athleten überholte, da es mir beim Radfahren meist umgekehrt erging. Der erste Teil der Laufstrecke ging schnell vorbei, obwohl er schon wellig war, aber im Gegensatz zu dem was noch kam, war das eher harmlos. Die schlimmsten Teilstücke wie die Palani Road und das Energy Lab kamen ja noch. Der Weg dorthin war sehr zäh und der Anstieg zum Palani sowie das wellige Profil insgesamt kosteten viel Kraft, aber auch psychische Stärke.

Ab Km 25 wurden die Schritte kürzer und die Schmerzen größer, aber zum Glück war man nie allein und sah bei den entgegenkommenden Profis, dass diese sich genauso quälten. Das gab mir wieder ein wenig Kraft. Am Ende konnte ich sogar noch mal letzte Energien mobilisieren, als mir klar wurde, dass ich unter 9:30h bleiben könnte. Die lange Zielgerade mit den Anfeuerungen der vielen Zuschauer sowie der gemütliche Gang über die Finisher Line waren eine Genugtuung und der Lohn für all die Anstrengung.

Hier wurde ich erneut von sämtlichen Emotionen übermannt, so dass man das gar nicht genau beschreiben kann. Die anschließende Eisdusche und Massage tat mehr als nur gut. Als Belohnung ließ ich mir in Ruhe erstmal eine kalte Cola, ein Stück Pizza und ein Schokolodeneins im Zielbereich schmecken. Laufen konnte ich zu dem Zeitpunkt eigentlich nicht mehr, aber das war auch nicht mehr wichtig, denn alle restlichen Aktivitäten wurden von nun an nur noch langsam und gemütlich erledigt. Umso mehr freute ich mich dann abends im Bett zu liegen und den Tag Revue passieren zu lassen.

Die nächsten zwei Tage habe ich dazu genutzt mich zu erholen und wieder laufen zu lernen J, was diesmal aber schneller ging als in Klagenfurt.

Es war ein tolles Erlebnis mit einer super guten Organisation. Ich habe mir hiermit einen Lebenstraum erfüllt und wer weiß, vielleicht bin ich ja nächstes Jahr auch wieder mit von der Partie.

Ein Dankeschön an dieser Stelle auch an meine Familie und Freunde, aber auch an meinen Verein, Sponsoren und Arbeitgeber, die mich alle so tatkräftig unterstützt haben!!!

Ohne euch wäre so was gar nicht möglich.

Euer Daniel

Ergebnis Ironman Hawaii 2011
Gesamt: 9:28:50 h, Platz 172 und 21. in der AK 25-29
Schwimmen: 0:54:37 h
Rad: 5:10:27 h
Laufen: 3:18:04 h