Interview mit EJOT Team TV Buschhütten-Sportdirektor Rainer Jung

08.09.2020

Interview mit EJOT Team TV Buschhütten-Sportdirektor Rainer Jung


Rainer Jung

vor dem Bundesliga Wettkampf in Saarbrücken am 12.09.2020

Das Interview, im Vorfeld zum Bundesliga Wettkampf am 12.09.2020 in Saarbrücke, mit Rainer Jung (Sportdirektor Triathlon im TVG Buschhütten) hat Thorsten Wroben geführt.


Was waren die schwersten Herausforderungen und Probleme in den letzten Wochen und Monaten für das EJOT Team?
Rainer Jung: „Für das große Team rund um unser Team war es eher eine entspannte Zeit. Denn Wettkämpfe haben ja nicht wie gewohnt stattgefunden. Insofern hatte der größte Teil unseres Support Teams unfreiwillig kaum oder gar keine Arbeit. Für mich persönlich war es aber die wohl intensivste Zeit seit ich für das EJOT-Team tätig bin. Seit feststand, dass es wohl keine Bundesliga-Rennen um die Deutsche Team Meisterschaft 2020 geben wird, wollten und mussten wir aber die Präsenz für unsere Partner und Sponsoren trotzdem hochhalten. Das ist uns mit viel Aufwand sehr gut gelungen. Z.B. haben wir in 2020 bisher fast 600 Social Media-Beiträge und Storys veröffentlicht. Dazu gab es Dutzende von Gesprächen mit unseren Sponsoren und Partnern, um das wirtschaftliche „Überleben“ 2020, aber auch das Fortbestehen 2021 und in den Jahren danach zu sichern. Das ist, obwohl noch zwei bis drei Gespräche ausstehen, gut gelungen. Wir können bereits jetzt sagen, dass wir alle Team-Mitglieder und besonders hier die regionalen Mannschaften, einschließlich der Nachwuchsförderung, mit Hilfe unserer Partner und Sponsoren, weiterhin so unterstützen können wie vor der Corona-Krise. Danke an die Partner und Sponsoren. Aber noch mal so ein Jahr werde ich mir persönlich nicht antun."

Womit musste man viel Zeit in puncto Vorbereitung auf Saarbrücken verbringen?
Rainer Jung: „Das spezielle Format dieses ‚realen? Bundesliga-Rennens, bedingt einen hohen Einsatz in der Betreuung und besonders in der Planung und Organisation. Neun Startgruppen und in jeder Gruppe startet ein Team-Mitglied. Dazu die Corona-Vorschriften, die einen direkten Support im Rennen sehr erschweren und die Logistik (z.B. Hotel, Essen, etc.) vor Ort. Wir beschäftigen uns seit Wochen mit der Vorbereitung. Wir wollen es wie immer optimal für unsere Sportler gestalten. Das ist eine Herausforderung. Aber einfach kann jeder..."

Wie ist der Kontakt in den letzten Wochen zu den Bundesliga Verantwortlichen gewesen? "Funkte" man da auf einer Wellenlänge in puncto Austragung eines " regulären" Bundesliga-Rennens?
Rainer Jung: „Nun der Umgang mit meiner Person, besonders von einigen Teamleitern der anderen Bundesliga-Teams und die völlig überzogene und unsachliche mediale Kritik an unserer Nichtteilnahme an dem virtuellen Zwift-Rennen, haben mich sehr nachdenklich und auch betroffen gemacht. Zwar wurde medial dies teilweise nachher zurück genommen, aber die „Flecken des Schmutzes“, mit dem ich beworfen wurde, sind weiter für mich sichtbar. Und das lege ich auch nicht in die Schublade „Preis des Erfolges oder Neid“. Aber die direkten Verantwortlichen bei der Triathlon-Bundesliga und/oder der Deutschen Triathlon Union haben ebenfalls eine sehr schwere Zeit. Den Spagat einerseits den Sponsoren, Teams und Aktiven Rennen und damit auch mediale Präsenz zu liefern und andererseits Corona konforme Formate zu finden, ist sehr schwierig. Daher mein hoher Respekt vor deren Arbeit und dem persönlichen Einsatz. Ich denke Alle arbeiten daran, dass in Saarbrücken doch noch so etwas wie Bundesliga-Feeling aufkommt. Besonders für die Sportler. Dafür muss man dankbar sein."

Sind Sie optimistisch gestimmt, was reguläre Triathlon-Veranstaltungen in der nächsten Zeit anbetrifft?
Rainer Jung: „Ich glaube diese Frage kann kaum jemand richtig beantworten. Events mit wenigen Startern und einem aufwendigem Hygienekonzept sind sicherlich machbar. So wie in Saarbrücken. Große Starterfelder und dazu noch mit Zuschauern wird es wohl kurzfristig nicht geben. Aber ich bin optimistisch: Es wird auch im Triathlonsport ein Leben nach Corona geben. Spätestens dann am 9. Mai 2021 in Buschhütten."