Bericht zum Saisonauftakt in der 1.Triathlonbundesliga 2022 im Kraichgau

29.05.2022

Bericht zum Saisonauftakt in der 1.Triathlonbundesliga 2022 im Kraichgau


von Thorsten Wroben

EJOT Team heimste beim 1. Bundesliga-Auftakt im Kraichgau drei Podesplätze ein
- Frauen Zweiter hinter Triathlon Potsdam, Männer landeten bei Gala vom Hylo Team Saar auf dem dritten Platz
-Rachel Klamer überzeugte mit starkem dritten Rang in der Einzelkonkurrenz
- In Berlin brennt das EJOT Team auf Revanche


Ubstadt-Weiher (Kraichgau). Mit einem zweiten Team-Platz bei den Frauen, einem Platz drei im Team-Wettbewerb der Männer sowie dem dritten Einzelrang durch Rachel Klamer (NED) bei den Frauen, kehrte das EJOT Team TV Buschhütten vom Auftaktrennen der 1. Triathlon-Bundesliga im Kraichgau zurück. Natürlich hatten sich die Athleten und Athletinnen aus dem Triathlon-Mekka Deutschlands am Hardtsee einiges mehr erwartet, doch die Teams von Triathlon Potsdam bei den Frauen und von Titelverteidiger Hylo Team Saar traten am Samstagabend bei trockenen Verhältnissen trotz teilweise dunkler Wolken über dem Wettkampfgelände und Temperaturen von um die 17 Grad Celsius einfach zu dominant auf. Die Potsdamerinnen um die Olympia-Achte von Tokio, Laura Lindemann, triumphierten ebenso wie direkt im Anschluss die Saarländer, die gleich alle ersten vier Plätze für sich beanspruchten.

Im Frauen-Rennen war die Niederländerin Rachel Klamer, die immer wieder sehr gerne im Kraichgau startet, als Siebte mit 9:40 Minuten nach 750 Meter Schwimmen aus dem rund 20 Grad Celsius warmen Hardtsee gestiegen und gehhörte als einzige EJOT-Athletin der Spitzengruppe an. Auf der 5 Kilometer langen Radstrecke, die viermal absolviert werden musste, hielt sich Klamer aus renntaktischen Gründen aber lediglich am Ende der Spitzengruppe auf und verrichtete keine Tempoarbeit, da ihre Teamkolleginnen in der zweiten Radgruppe einen schon recht großen Abstand zu verzeichnen hatten. Dennoch konnte Klamer mit 27:11 Minuten die schnellste Radzeit des Tages für sich verbuchen.

Margot Garabedian (FRA) und Kate Amy Waugh (GBR) waren in der Verfolgergruppe zu finden und Issy kämpfte in der dritten Gruppe um Anschluss. Die Spitzgruppe um Klamer vergrößerte jedoch durch die intensive Führungsarbeit der Potsdamerinnen und Anabel Knoll (GER, triathlon.one Witten) ihren Vorsprung.

Auf der flachen insgesamt 1,25 Kilometer langen Laufstrecke, die entlang des Hardtsees viermal zu passieren war, sicherte sich die 31-jährige Olympia-Vierte von Tokio mit der viertbesten Laufzeit von 16:05 Minuten unter einer  Gesamtzeit von 54:18 Minuten den "Bronzeplatz" hinter Lindemann - Siegzeit 53:42 Minuten - und Anabel Knoll (53:56 Minuten) von triathlon.one Witten.

Rachel Klamer, die einer sechsköpfigen Spitzengruppe beim Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke angehörte: „Beim Laufen wusste ich, dass ich heute nicht stark genug bin, um Laura noch einzuholen. Ich hatte diese Woche noch einen Sturz beim Laufen und seitdem Probleme mit der Hüfte. Ehrlich gesagt bin ich glücklich mit meiner Laufleistung. Für EJOT war es eine schwierige Situation, weil ich vorne war und die anderen deutlich dahinter, daher konnte ich vorne nicht die Arbeit machen. Ich bin froh über mein Resultat, aber ich muss mich noch ein bisschen mehr auf die Wechsel konzentrieren, da war ich langsam."

Die weiteren drei Athletinnen des EJOT Teams feierten vor den Augen vieler fachkundiger Zuschauer - am nächsten Tag fand der Ironman 70.3 an gleicher Stelle statt - allesamt ihre Premiere im roten Dress des Titelverteidigers. Katy Amy Waugh (GBR) kam nach 56:19 Minuten als Neunte in Ziel, die Französin Margot Garabedian fogte ihr als Zehnte in 56:29 Minuten und Issy Morris (GBR), die mit der siebtbesten Laufzeit von 16:16 Minuten aufwartete und noch zahlreiche Athletinnen einsammelte, belegte Platz zwölf in 56:37 Minuten. Insgesamt waren 56 Athletinnen aus 14 Teams am Start.

Im Ziel lag das EJOT Team mit Platzziffer 22 knapp zwei Punkte vor triathlon.one Witten und ist nun bei den "Finals" in Berlin am 25. Juni gefordert, da der Rückstand bei der Platzziffer auf einen Start-Ziel-Sieg feiernde Trathlon Potsdam immerhin stolze zwölf Punkte beträgt.

„Klar war unser Ziel der Tagessieg, allerdings mussten wir uns mit Platz zwei zufriedengeben. Das Team aus Potsdam mit Laura Lindemann, Marlene Gomez-Göggel und Olivia Mathias war einfach zu stark und hat auch verdient gewonnen. Glückwunsch an dieser Stelle", so die Sportliche Leiterin der EJOT-Damen, Theresa Baumgärtel.

„Wir stehen nun in Berlin unter Zugzwang, aber die Aufstellung der Potsdamer wird auf jeden Fall ähnlich stark sein. In Berlin, als gleichzeitige Deutsche Meisterschaft, werden wir mit einem sehr starken deutschem Team auftreten. Die Saison ist noch lange und wir haben durch den einen zweiten Platz in Kraichgau die Saison um den Titelkampf noch nicht ‚verloren? bzw. ‚aufgegeben?."

Die EJOT-Männer, die wegen einer Erkältung auf ihren Sportlichen Leiter Jonathan "Johnny" Zipf verzichten mussten, hatten einen klaren Rückstand auf die Einzel-Spitzenplätze. Sie mussten an diesem kurzweiligen Abend daher

die klare Dominanz des Hylo Team Saar an diesem kurzweiligen Abend anerkennen. In einem dramatischen Zielspurt setzte sich Lasse Nygaard Priester in 48:36 Minuten vor seinen beiden Teamkollegen Tim Hellwig (48:39 Minuten) und Jannik Schaufler (48:46 Minuten) durch. Von den EJOT Aktiven konnte sich erstmals seit vielen Jahren keiner unter den Top Ten einfinden. Von der Platzziffer her war es sogar das schlechteste Ergebnis seit zehn Jahren.

Bester der Roten war der Luxemburger Stefan Zachäus auf Rang elf. Glänzen konnte der Olympia-44. von Tokio am Rad, wo mit 24:17 Minuten er als Dritter in der Ergebnisliste geführt wurde. Ebenfalls Dritter, allerdings im Laufen, war Raphaël Montoya (FRA), der 14:09 für den dritten Split des Kurztriathlons mit 80 Athleten aus 16 Teams benötigte. Montoya, der wie Till Kramp (GER) und Raoul Shaw (FRA) erstmals im EJOT-Dress in der 1. Bundesliga aufliefen, erreichte als 15. das Ziel (49:32 Minuten), Kramp als 18. (49:33 Minute) und Shaw als 20. (49:37 Minuten). Für Routinier Richard Murray (RSA), der bereits dreimal im Kraichgau die Einzelwertung gewonnen hatte, langte es trotz der sechsbesten Laufzeit (14:14 Minuten) nur zum 23. Platz in 49:41 Minuten.

Der erst 19-jährige EJOT Team-Neuling Till Kramp analysierte: „Ich bin extrem gut aufgenommen worden, man hat sich gut verstanden. Ich habe einen legendären Start beim Schwimmen erwischt, vorneweg, keinen gesehen, Platz gehabt, es war total geil, aber an der Boje gab es etwas Gerangel, ich bin gut aus dem Wasser gekommen. Auf dem Rad habe ich versucht viel zu arbeiten, damit die uns hinten nicht einholen. Bin Laufen habe ich Magenkrämpfe gehabt, da hat die Bauchmuskulatur zugemacht. Es wurde extrem schnell angelaufen, da musste ich einfach ziehen lassen. Auf habe auf dem letzten Stück noch einmal alles gegeben. Für's erste Rennen der Saison kann ich zufrieden sein, platzierungsmäßig hätte ich mir ein bisschen mehr ausgemalt."

Ebenfalls meldete sich Johnny Zipf ausführlich zu Wort: „Es steht absolut fest, dass das Ergebnis so nicht geplant und auch nicht zufriedenstellend ist. Vor zehn Tagen mussten wir im Männerteam noch einmal zwei Athleten aufgrund von Absagen austauschen, was aber auch nicht als Ausrede gelten kann, dennoch ist es nun mal so gekommen. Ich denke, in die Dominanz der Saarländer hätten wir auch mit einer anderen Aufstellung an diesem Tag nicht eingreifen können, hätten eventuell aber den Rückstand in Grenzen gehalten.

Krankheitsbedingt musste ich das Rennen leider vor dem Livestream verfolgen und habe dort mitgefiebert. Nach der ersten Disziplin sah alles gut aus, Stefan, Raoul und Till sind klasse geschwommen, auch Raphael hatte den Anschluss. Richard, das wusste ich, würde es schwer haben, in die erste Gruppe zu kommen. Leider verpasste auch Raphael die erste Gruppe. Sicherlich ärgerlich, denn er glänzte später mit der dritttschnellsten Laufzeit des Tages. Auch Richard legte eine ordentliche Laufzeit hin, leider war aber der Abstand beider Athleten schon zu groß, um noch wichtige Plätze in den Top Ten zu holen.

Schlicht und einfach waren wir engagiert aber zu schwach und vor allem das Hylo Team Saar, aber auch die Jungs vom Hep Team Sun zu stark. Dazu fehlte auch noch das nötige Quäntchen Glück. Dennoch schauen wir nach vorne. In diesem Jahr gibt es sogar fünf Rennen in der Liga, somit ist trotz des hohen Rückstands durch unsere Platzziffer noch alles offen. Bereits jetzt haben wir für die kompletten Rennen starke Teams auf dem Papier.

Wir können uns aber auch nichts vormachen und wissen, dass wir vor allem im Bezug auf das Saarland bei den Männern und auf Potsdam bei den Frauen nicht nur mit den Bundesliga-Teams, sondern auch mit den zwei aktuell stärksten Bundesstützpunkten in Deutschland zu tun haben. In den letzten zwei Jahren konnten sich hier nationale Spitzenathleten und Athletinnen entwickeln, die mittlerweile auch in der Weltspitze angekommen sind. Auf so einen Pool aus eigenen und regionalen Topathlet*innen können wir als EJOT Team nicht zurückgreifen, dennoch bringen wir seit Jahren Weltklasseteams an die Startlinie, dies wollen wir auch weiterhin schaffen und voller Optimismus in die nächsten Rennen starten."

EJOT Team-Sportdirektor Rainer Jung erwies sich als fairer Gratulant. „Meine Gratulation geht an die beiden Teams aus Potsdam und Saar. Sie haben die Rennen bestimmt und verdient gewonnen. Auch das Männer hep Team und das Frauen-Team aus Witten waren mit unserem Team an diesem Tag gleichwertig oder sogar einen Tick besser."

Auch vergaß er es nicht, den mitgereisten Helfern zu danken: „Das Support Team hat seine Aufgaben wie gewünscht, aber auch erforderlich erledigt. Ob es nun unermüdlicher Einsatz rund um die Aktiven oder auch das in der Nacht noch zum Zug nach Strassburg fahren, wurde alles perfekt und mit großem Engagement erledigt."

Das nächste Rennen der 1. Triathlon-Bundesliga, findet im Rahmen der "Finals" am 25. Juni (Frauen) und 26. Juni (Männer) in Berlin statt. Bereits am 23. Juni werden am gleichen Ort die Deutschen Meister in der Mixed Relay  gesucht. Hier will EJOT seinen Titel aus dem Vorjahr natürlich verteidigen.
 

Die Ergebnisse aus dem Kraichgau vom 28. Mai 2022:

Frauen Einzel (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen):
1. Laura Lindemann (GER, Triathlon Potsdam) 53:42 Minuten
2. Anabel Knoll (GER, triathlon.one Witten ) 53:56 Minuten
3. Rachel Klamer (NED, EJOT Team TV Buschhütten) 54:18 Minuten
9. Katy Amy Waugh (GBR, EJOT Team TV Buschhütten) 56:19 Minuten
10. Margot Garabedian (FRA, EJOT Team TV Buschhütten) 56:29 Minuten
12. Issy Morris (GBR, EJOT Team TV Buschhütten) 56:37 Minuten

Teamwertung Frauen:

1. Triathlon Potsdam - Platzziffer 10  - 20 Punkte
1. EJOT Team TV Buschhütten - Platzziffer 22 - 19 Punkte
3. triathlon.one Witten - Platzziffer 24 - 18 Punkte


Männer Einzel (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen):
1. Lasse Nygaard Priester (GER, Hylo Team Saar) 48:36 Minuten
2. Tim Hellwig (GER, Hylo Team Saar) 48:39 Minuten
3. Jannik Schaufler (GER, Hylo Team Saar) 48:46 Minuten
11. Stefan Zachäus (LUX, EJOT Team TV Buschhütten) 49:21 Minuten
15. Raphaël Montoya (FRA, EJOT Team TV Buschhütten) 49:32 Minuten
18. Till Kramp (GER, EJOT Team TV Buschhütten) 49:33 Minuten

20. Raoul Shaw (FRA, EJOT Team TV Buschhütten) 49:37 Minuten

23. Richard Murray (RSA, EJOT Team TV Buschhütten) 49:39 Minuten

Teamwertung Männer:
1. Hylo Team Saar - Platzziffer 10 - 20 Punkte

2. hep Team SUN - Platzziffer 61 - 19 Punkte

3. EJOT Team TV Buschhütten - Platzziffer 63 - 18 Punkte

Fotos und Bericht: Thorsten Wroben www.wrobenswelt.de
Medienbeauftragter EJOT Team TV Buschhütten für die 1. Triathlon-Bundesliga