Finals in Berlin vom 23.06. bis 26.06.2022
22.06.2022
Finals in Berlin vom 23.06. bis 26.06.2022
Bericht von Thorsten Wroben
Finals in Berlin
EJOT Team TV Buschhütten will in drei Wettbewerben aufs Podium
Viel Arbeit rund um die Rennen für das Support Team -
ARD und ZDF übertragen alle Formate live
Buschhütten. Die rote Armada aus Buschhütten fiebert dem nächsten Abenteuer entgegen. Vom 22. bis zum 26. Juni geht die Reise des EJOT Team TV Buschhütten diesmal nach Berlin, wo zum dritten Mal nach 2019 und 2021 wieder "Die Finals" in 14 Sportarten über die Bühne gehen, wo Deutsche Meister gekürt werden.
Zunächst möchten die Siegerländer am Donnerstag, 23. Juni, ab 15 Uhr den Deutschen Meistertitel aus 2021 in der Team Mixed Relay verteidigen. Bewerkstelligen soll dies das Quartett Lasse Lührs (1. Athlet), Annika Koch (1. Athletin), Justus Nieschlag (2. Athlet) und Lena Meißner (2. Athletin). Alle müssen zuerst jeweils 250 Meter im Sommerbad Olympiastadion schwimmen sowie je 5,75 km Radfahren im Umfeld des Olympiastadions. Zum Abschluss stehen für Athlet*in 1, 2, 3 1,75 km Laufen auf dem Programm und Meißner muss als Schlussläuferin 1,5 km bewältigen, um das Ziel am Olympischen Platz zu erreichen.
In dieser starken Besetzung dürfte das EJOT Team als Topfavorit das Rennen der 16 Teams aufnehmen. „…Das Mixed Relay-Format hat schon eine große Bedeutung, immerhin wird hier ein Deutscher Meistertitel vergeben. Auch medial ist einiges los. Das Format liegt uns, da wir als einziges Team sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern bereits in der Bundesliga auf dem Podium gestanden haben", möchte der Sportliche Leiter der EJOT-Männer, Jonathan "Johnny" Zipf, nur allzu gerne wieder die Siegertrophäe in die Höhe strecken. Als Ersatzstarter*innen stehen Jonas Schomburg und Lisa Tertsch für den Fall der Fälle bereit.
Nach einem Ruhetag geht es am Samstag, 25. Juni, mit dem 2. Frauen-Rennen der Triathlon-Bundesliga auf der Sprintdistanz weiter. Diesmal erfolgt der Start um 10.15 Uhr allerdings am fußläufig über 15 Kilometer entfernten Wannsee. Nach den 750 Meter Schwimmen, geht es für die 69 Athletinnen per Rennmaschine zum Olympiastadion. Insgesamt beträgt die Raddistanz 19,4 km. Das Siegerteam steht dann nach 5 km Laufen vor dem Olympiastadion fest. Auch die Deutsche Meisterin der Elite wird im Rahmen dieses Rennens ermittelt. Das rote EJOT-Dress dürfen Lisa Tertsch, Annika Koch, Lena Meißner und Neuzugang Tanja Neubert (alle GER) überstreifen.
„…Ich freue mich sehr darauf an beiden Rennen teilzunehmen. Die Saison bisher lief bei mir gut. Ich möchte nach dem Schwimmen den Anschluss an die erste Radgruppe halten. Beim Laufen will ich einfach alles geben. Ich denke, dass bei einem guten Tag alles drin sein kann. Mein Ziel ist das Podium. Bei der Team Mixed Relay ist es wichtig, keine Fehler zu machen. Man muss fokussiert bleiben. Auch auf eine gute Teamtaktik kommt es an, dass jeder seine Stärken am besten einsetzen kann…", weiß die 23-jährige Koch, die erst am letzten Samstag im mexikanischen Huatulco den ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere feiern konnte und somit bestens gewappnet sein dürfte für den Doppel-Job in der Metropole an der Spree.
Die Sportliche Leiterin der EJOT-Damen, Theresa Baumgärtel, macht darauf aufmerksam, dass ihre Athletinnen von Beginn an hellwach sein müssen. „…Gerade das Schwimmen im Wannsee ist ein entscheidender Faktor, um das Rennen nicht zu 'verlieren'. Landstart mit sehr langem Reinlaufen und ein sehr harter Schwimmausstieg mit einer langen und steilen Treppe. Hier müssen die Mädels konzentriert und locker bleiben. Das Rennen wird auf jeden Fall aufgrund der Deutschen Meisterschaft nochmal deutlich stärker besetzt sein wie kürzlich im Kraichgau. Die anderen Teams haben nochmal aufgerüstet, wir allerdings auch. Lena ist eine starke Athletin in allen drei Disziplinen und auf jeden Fall eine sichere Kandidatin für die erste Radgruppe. Lisa, Annika und Tanja haben ihre Stärke beim Laufen, es wird auf jeden Fall sehr interessant, wenn alle Mädels zusammen auf die Laufstrecke gehen. Ein sehr spannendes Rennen ist auf jeden Fall garantiert. Das Ziel ist klar der Sieg, allerdings wird das ein harter Kampf. Die stärkste Konkurrenz kommt aus Potsdam und Witten. Wobei ich Triathlon Potsdam mit Lindemann, Eim, Gomez und Klamt noch ein bisschen stärker als das triathlon.one Team Witten einschätze. Ich wäre sehr glücklich mit einem Doppelsieg, in der Mixed Relay und mit der Mannschaft am Samstag…"
Am Hardtsee in Ubstadt-Weiher (Kraichgau) mussten sich die EJOT-Männer deutlich dem Sieger Hylo Team Saar und knapp dem Zweitplatzierten hep Team SUN geschlagen geben. An historischer Stätte, da wo 1936 die Olympischen Spiele die Blicke der Welt auf sich zogen, wollen am Sonntag, 26. Juni, Lasse Lührs, Justus Nieschlag, Jonas Schomburg, Johannes Vogel und Till Kramp (alle GER) den Sieg für den Vizemeister der Vorsaison ergattern. Im Rahmen der DM der Elite gehört ebenfalls EJOT Team-Mitglied Maximilian Sperl (GER) zum 85-köpfigen Starterfeld. Es muss ab 10.20 Uhr die gleiche Distanz wie tags zuvor bei den Frauen bewältigt werden.
Sein Debüt für die eindeutig beste Mannschaft des letzten Jahrzehnts gibt Jonas Schomburg. „…Das oberste Ziel ist natürlich mit EJOT am Ende oben zu stehen. 2019 bin ich schon einmal in Berlin gestartet und habe die Atmosphäre sehr genossen, deshalb freue ich mich schon auf die Neuauflage. Hannover und Nürnberg werden meine weiteren Bundesliga-Stationen sein…", so der 28-jährige Olympia 38. von Tokio.
Johnny Zipf ist nach dem erlittenen Dämpfer im Kraichgau vorsichtig optimistisch. „…Der dritte Platz war sicherlich nicht das geplante Ziel. Auch mit einem auf dem Papier offensichtlichen Top-Team ist der Sieg durch die verschärfte Konkurrenz nicht garantiert. In Berlin wollen wir mit einer komplett deutschen Aufstellung mit beiden Teams um den Sieg kämpfen. Dies ist möglich, es wird aber bei den Herren mit dem Hylo Team Saar und den Frauen aus Potsdam mit Sicherheit eine sehr sehr knappe Entscheidung. Auch das hep Team Sun wird natürlich wieder Gas geben. Wir sind jedoch mit beiden Teams sehr stark aufgestellt. Aber wie gesagt, einen garantierten oder einfachen Sieg wird es nicht geben.
Ich denke, das Team hat durch die hervorragenden Super League-Ergebnisse von Justus und den dritten Platz beim WTCS-Rennen in Leeds von Lasse guten Rückenwind bekommen und gesehen, dass andere starke Athleten doch zu schlagen sind. Die Qualität von Jonas steht auch außer Frage, somit haben wir drei Athleten, die ein Rennen absolut offensiv von vorne gestalten können. Dazu mit Johannes einen weiteren Heißsporn, der eben erst mit einem 3. Platz beim Europacup im polnischen Rzeszów glänzen konnte. Till wird als jüngster Athlet das Team wieder komplettieren. Ich bin mir sicher, auch er wird zwischen diesen Top-Athleten zu 100 Prozent motiviert sein und sein bestes Rennen zeigen.
Das Rennen ist von Anfang an brutal. Durch den flachen Wannsee, bei dem am Ende im Wasser noch gelaufen werden muss, und dem darauffolgenden Steilen Treppenausstieg, kann man sich keine Schwäche erlauben. Auch auf dem Rad geht es dann direkt hügelig los. Normalerweise hat sich das Feld bis zum Olympiastadion sortiert, was bedeutet, dass man die ersten 20 Minuten des Rennens alles investieren muss…", so der 32-Jährige.
Auch der 1. Vorsitzende des TV Germania Buschhütten, Olaf Kohn, ist als Mitglied des Support Teams fünf Tage in Berlin "am Ball" und berichtet von den umfangreichen Arbeiten des Support Teams rund um die Auftritte in Berlin.
„…Die Vorbereitungen beginnen schon einige Zeit vor der Wettkampfwoche, um Personal, Fahrzeuge, Ersatzmaterial und sonstiges Equipment angemessen und ausreichend unter einen Hut zu bekommen. Dienstags werden die Fahrzeuge zusammengeholt und entsprechend gepackt, mittwochs geht's ab 10 Uhr auf die Reise. In NRW beginnen Ende Juni bereits die Sommerferien, was uns auf der Hinfahrt noch nicht betrifft, aber eventuell auf der Rücktour. Und da knapp 600 km zwischen Berlin und dem Siegerland liegen, erfordern An- und Abreise schon Durchhaltevermögen. Während der Wettkampfwoche – immerhin drei Wettkampftage – werden wir quasi permanent zwischen Hotel, Wannsee und Olympiapark pendeln. Da ist es viel wert, dass wir ein eingespieltes Supportteam sind und die Gegebenheiten vor Ort aus den Jahren zuvor ganz gut kennen. An den Wettkampftagen selbst werden wir unseren Athlet*innen die Bedingungen so angenehm wie möglich gestalten, sie versorgen und auch während der jeweiligen Starts mit allem versorgen, was sie brauchen.
Wir werden am Mittwoch ab Buschhütten mit drei Fahrzeugen starten. Videoproducer, Fotograf, Physiotherapeutin, diverse Experten für Material und technisches Equipment, werden von hier aus schon Zusammensein und dafür sorgen, dass die ganze Woche über ein Rad ins andere greift. Im Laufe des ersten Tages kommen wir dann schon mit der Mannschaft des Team Mixed Relay zusammen und wir bereiten uns gemeinsam auf den ersten Wettkampftag am Donnerstag vor.
Alle übrigen Athlet*innen kommen für die Starts in der Bundesliga ab Freitag dazu. Also haben wir das Staffelteam, die Damenmannschaft sowie die Herrentruppe und die Ersatzstarter*innen. Klar ist, ohne Support geht es nicht oder eben weniger gut. Es fällt zumindest auf, dass auch andere Teams inzwischen mehr Wert auf "Corporate Design" legen und für einen einheitlicheren Auftritt sorgen. Das ist wichtig für den Teamgeist und auch erforderlich, um Partner entsprechend gut zu repräsentieren…", sagt Kohn.
Gerade nach den Ergebnissen vom Kraichgau will das EJOT Team zeigen, dass mit ihm wieder ganz vorne zu rechnen sein muss. Kohn: „…Wir sind Titelverteidiger im Team Mixed Relay und wie wir wissen, schlafen die Mitstreiter der anderen Teams nicht. Also nichts ist selbstverständlich und unser Anspruch ist es, uns bestmöglich zu verkaufen. Die mediale Aufmerksamkeit bietet auch Chancen, unseren Sport zu repräsentieren. Insofern werden wir gewohnt selbstbewusst rangehen, aber auch ein Bewusstsein dafür haben, uns ordentlich in Szene zu setzen…"
Besonders freut sich der Vereinschef, der früher selbst große Erfolge im Paratriathlon feierte, über die deutschlandweite Medienpräsenz bei "Die Finals" in Berlin. „…Anders als in anderen Teamsportarten haben wir keine Hin- und Rückrunde mit über 30 Spielen, wo wir uns beinahe wöchentlich präsentieren könnten. Triathlon ist weder nur in der Halle oder auf dem Sportplatz zu verfolgen. Wettkampf Strecken sind oft sehr weitläufig, d.h. das Geschehen entzerrt sich, was das Einfangen von Stimmungen, Höchstleistungen und Support angeht und das reine Zuschauen nicht immer ganz einfach macht. Insofern ist es toll, aber auch wichtig, dass darüber ausgiebig berichtet wird. Und unseren Partnern wird es ebenso gefallen, mit Logo auf der Brust, durch Funk und Fernsehen eine erhöhte Aufmerksamkeit zu bekommen. Dafür sind solche Sportevents hervorragend geeignet und eine Chance, die man idealerweise nutzen möchte und sollte…"
Viel Zeit, andere Wettbewerbe der Finals an den Austragungsstätten live mitzuverfolgen, bleibt für die EJOT'ler, die wieder im Select Hotel Berlin Spiegelturm in Spandau beherbergt werden, allerdings nicht. „..Es wird sicher kleine Lücken geben, insbesondere Freitag, wo man mal ein, zwei Stunden für sich nutzen kann. Im Grunde sind wir alle aber durchgehend in Bereitschaft. Das muss auch so sein. Sportlicher Glanz und Erfolg ergeben sich eben nicht nur durch den eigentlichen Wettkampf, sondern auch mit durchdachtem Drumherum…", berichtet Kohn, der allen im Team, aber insbesondere unseren Partnern Danke sagen. „…letztere tragen maßgeblich dazu bei, dass wir einen solchen Aufwand betreiben dürfen. Gehen wir es also an..."
Thorsten Wroben
Medienbeauftragter des EJOT Team TV Buschhütten für die 1. Triathlon-Bundesliga