EJOT Team TV Buschhütten durfte am Maschsee jubeln

05.09.2022

EJOT Team TV Buschhütten durfte am Maschsee jubeln


Max, Justus, Jonas, Lasse

Sabine, Tanja, Inga, Theresa

Saisonfinale in der 1.Triathlon Bundesliga in Hannover

EJOT Team TV Buschhütten durfte am Maschsee jubeln
Männer sind wieder Deutschlands Nummer eins nach Tagessieg im Paar-Triathlon
Frauen kehren mit der Vizemeisterschaft zurück ins Siegerland

Hannover. Das Triathlon-Imperium des EJOT Team TV Buschhütten hat in der Meisterschaftssaison 2022 zurückgeschlagen und den Deutschen Mannschafts-Meistertitel der Männer vom Hylo Team Saar zurückerobert. Beim Saisonfinale in Hannover zeigte sich das Quartett Lasse Lührs, Jonas Schomburg, Maximilian Sperl und Justus Nieschlag (alle GER) in blendender Verfassung. Der roten Armada aus Buschhütten glückte beim sogenannten Paar-Triathlon ein überragender Tagessieg in 57:27 Min. vor dem PUSCH-DATA Team AST Süßen in 59:01 Min. und TRO KTT 01 (Köln) in 59:02 Min..

Nach dem Zieleinlauf von Maximilian Sperl, der sich von keinem Konkurrenten mehr die Butter vom Brot nehmen ließ, strahlten die vier EJOT-Jungs im bei Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 24 Grad Celsius von vielen Zuschauern aufgesuchten Strandbad Maschsee wie Honigkuchenpferde, denn der bereits elfte DM-Team-Titel war somit, nach einem etwas holprigen Saisonstart im Kraichgau (3. Platz) und anschließenden vier Siegen in den folgenden vier Rennen unter Dach und Fach. Zum DM-Gewinn hätte zwar sogar ein vierter Platz gereicht, doch der Sportliche Leiter Jonathan "Johnny" Zipf wollte beim Heimspiel von Nieschlag und Lührs unbedingt die Karte Sieg ausspielen und wurde für seine offensive Taktik belohnt.

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) hatte sich beim Rennen in der Hauptstadt von Niedersachsen - erstmals seit 2014 wieder Bundesliga-Austragungsort - mit einem 2x2-Staffelformat für ein neues Format in der Top-Liga-Deutschlands entschieden. Jeweils zwei Triathlet*innen eines Teams gingen am Samstagnachmittag gemeinsam auf die Strecke (400 Meter Schwimmen im mit 20,5 Grad eher kalten Maschsee, 11 Kilometer Radfahren- zwei Runden - und 2,6 Kilometer Laufen, ebenfalls entlang des Sees). Mindestens eines der beiden Pärchen pro Team musste die Wechselbox oder das Ziel erreichen. Die besten drei Akteur*innen kamen in die Wertung.

Obwohl nach dem Schwimmen der 16 Teams noch nicht ganz vorne liegend, spielten Lührs und Schomburg nach dem Radabschnitt, bei dem sich niemand absetzen konnte, ihre läuferische Stärke auf dem flachen Kurs aus und übergaben mit respektablem Vorsprung an der Spitze auf den an der Achillessehne angeschlagenen Nieschlag und Team Mixed Relay-EM-Champion Sperl.

Den bauten sie speziell im Rad Teil noch deutlich weiter aus. Tokio-Olympia-Starter Nieschlag, angefeuert von seinen Fans, drückte hier in beeindruckender Manier aufs Gaspedal, während Sperl im Windschatten wichtige Körner für den abschließenden Lauf sparen konnte. Somit war der Tagessieg letztlich nur noch Formsache. Die mitgereisten Mitglieder des Support Teams feierten bereits im Zielbereich mit den siegreichen Athleten den großartigen Triumph mit 98 Punkten nach den fünf Rennen. Zweiter in der Bundesliga-Tabelle wurde der Titelverteidiger Hylo Team Saar (Saarbrücken) - nur Zehnter in Hannover - mit 85 Punkten vor dem hep Team SUN (Neckarsulm), das 79 Punkte sammelte.

Justus Nieschlag zeigte sich hocherfreut: „Es war grandios. Wir haben die Deutsche Meisterschaft abgesahnt und den Tagessieg eingefahren. Es war eine rundum geile Aktion. Es war absehbar, dass Lasse und Jonas in der ersten Gruppe sitzen, da habe ich mir keine Sorgen gemacht. Es war der Plan, dass ich auf dem Rad alles reinkloppe, das hat sich ausgezahlt und Max musste das ins Ziel bringen. Im Moment tut noch alles weh, aber wir sind natürlich superglücklich, dass wir das Ding (Anm. die Meisterschaft) jetzt wieder nach Buschhütten geholt haben."

Auch Lasse Lührs äußerte sich wenige Minuten nach Rennende: „Uns war klar, dass es wahrscheinlich auf der Laufstrecke entschieden wird, da haben wir es auch geschafft, uns ein bisschen abzusetzen. Unser Plan ist aufgegangen, dass wir Max und Justus als Erstes auf die Strecke schicken konnten."

Der Sportliche Leiter Jonathan Zipf blickte sowohl äußerst zufrieden auf die Geschehnisse in Hannover wie auch auf den Großteil der restlichen Saison zurück: „Im Prinzip gab es keine Sorgenfalten nach dem ersten Schwimm-Duo. Wir hatten im Männerteam einen guten Vorsprung in der Gesamtwertung und waren auch in Hannover für alle Eventualitäten gerüstet. Lasse ist gut geschwommen und für Jonas wurde es leider an der Boje zu eng. Ich hatte aber keine Bedenken, dass er zu Beginn der Radstrecke den Anschluss nicht direkt wieder herstellen würde.
Es war ein Tag, an dem unsere Strategie komplett aufging. Der Plan war, dass wenn aller super läuft, Lasse und Jonas mit einem minimalen Vorsprung übergeben können. Justus ist auf solchen Formaten unglaublich stark und sollte sich im Wasser und auf dem Rad für Max aufopfern, damit Max dann mit frischeren Beinen die schnellste Laufzeit in den Asphalt zimmern kann.
Dass Justus dann auf elf Kilometern eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 47 km/h fährt, war natürlich nochmal über den Erwartungen und hat letztendlich auch zu dem sehr deutlichen Vorsprung geführt.
Der dritte Platz im Kraichgau war natürlich nicht geplant und eine deutliche Niederlage für uns. Auch dort hatten wir spontan mit Ausfällen bei den Athleten zu kämpfen. Nichtsdestotrotz sagte ich ja von Beginn der Saison an, dass das Männerteam bereits für alle Rennen jeweils sehr gut aufgestellt ist. Es ist natürlich nicht ganz einfach nach so einem Ergebnis wie im Kraichgau dann entspannt zu bleiben, aber ich war mir zu jedem Zeitpunkt sicher, dass wir am Ende ganz oben stehen, so lange nicht gravierende Dinge dazwischenkommen.
Wir sind 2022 Deutscher Meister Mixed Relay, Europameister Mixed Relay, Deutscher Meister in der Gesamtwertung der 1. Triathlon-Bundesliga mit den Herren, Deutscher Vizemeister in der Gesamtwertung der 1. Triathlon- Bundesliga mit den Damen, Lasse Lührs wurde im roten Anzug des EJOT Teams Deutscher Meister der Elite und Annika Koch wurde im roten Anzug des EJOT Teams Deutsche Vizemeisterin Elite und Deutsche Meisterin U23. Ich denke, dies war die bisher beste Saison des EJOT Teams, zumindest nach meinen Maßstäben.
Es ist schwer einen Athleten besonders hervorzuheben. Johannes Vogel hat mit dem zweiten Platz in der Einzelwertung der Bundesliga sicherlich einen großen Anteil, aber auch die Siege von Lasse in Berlin oder von Mark Devay am Schliersee, oder auch jetzt der überragende Sieg in Hannover waren eindrucksvoll. Insgesamt würde ich sagen, dass es eine sehr starke Teamleistung war."


Die EJOT-Frauen lagen vor dem Ligaendspurt punktgleich an der Tabellenspitze mit Triathlon Potsdam (beide 78 Punkte). Wegen der besseren Platzziffer (48 zu 58) hatten die EJOT`lerinnen die Nase vorne.
Doch mit dem zehnten Meisterschaftsgewinn in Serie sollte es diesmal nichts werden. Dies lag vor allem an personellen Problemen. Aufgrund einiger internationaler Wettbewerbe und wegen Verletzungen, musste die Sportliche Leiterin Theresa Baumgärtel auf viele Athletinnen verzichten und sich sogar selbst aufstellen. Nach vier Jahren Auszeit (Tübingen 2018) gab die 30-jährige Fränkin ebenso ihr 1. Bundesliga-Comeback wie Sabine Lischka (Bochum), die letztmalig 2014 in Hannover in der 1. Liga einen Triathlon absolvierte. Erstmals in Liga eins stand die erst 19-jährige Inga Sauer aus Buschhütten am Start. Dazu gesellte sich Neuzugang Tanja Neubert (Saarbrücken), die schon in Berlin und Nürnberg dem EJOT-Kader angehörte.

Beim Schwimmen kamen die EJOT-Mädels Theresa Baumgärtel erst auf hinteren Rängen aus dem Gewässer und nach dem Radfahren und Laufen sah es leider auch nicht besser aus. So mussten Neubert und Sauer als letztes Duo der 14 Teams ihr Rennen aufnehmen.

Neubert schaffte es immerhin noch in Solomanier, fünf Ränge aufzuholen, doch mehr war aufgrund der kurzen Distanzen und des zu großen Rückstands auf die vorderen Ränge nicht möglich. Als Neunte lief die 20-Jährige nach 1:09:52 Std. ins Ziel. Dies bedeutete den Vizemeister-Titel mit 90 Punkten.

„Ich habe versucht, das Beste noch rauszuholen, was möglich ist. Wir konnten ja noch ein paar Plätze gutmachen. Es war natürlich hart, alleine auf der flachen Radstrecke, während andere zusammengefahren sind. Es war ein solides Rennen von uns allen, wir können auch mit dem Ergebnis ganz zufrieden sein. An sich ist es schon ein ganz cooles Format, am Anfang gab es ein paar Fragen, die offen waren. Es war eine gute Abwechslung zum Einzelwettkampf. Ich hatte viel Spaß bei den Rennen und konnte auch noch viel lernen. Wir haben eine gute Saison gemacht, die Potsdamer Mädels waren extrem stark dieses Jahr, da müssen wir uns nicht verstecken. Nächstes Jahr können wir hoffentlich wieder angreifen für den Titel", analysierte Neubert.

„Tanja Neubert hat mich beim Rennen in Hannover wirklich sehr beeindruckt. Nach einem echt großen Rückstand nach dem ersten Teil des Rennens, ging sie auf die Aufholjagd und sie hat bis zum Schluss sehr hart für das Team gekämpft. Ohne Tanja und ihre Willenskraft wäre Platz neun in der Tageswertung nicht noch möglich gewesen", sagte Baumgärtel.

„Ich selbst habe mich die letzten zweieinhalb Wochen nochmal intensiv auf den Wettkampf vorbereitet. Da das Rennen aber ein Paartriathlon war, war in meinem Fall meine Leistung weniger entscheidet. Am Ende war ich aber froh, dass ich fit genug war, um Sabine unterstützen zu können, denn für Tanja hat dann jede Sekunde gezählt."

Inga Sauer bilanzierte nach ihrer Liga-Premiere: „Ich konnte mein eigenes Rennen machen, mit dem ich recht zufrieden bin. Ich hatte keinen, mit dem ich im Windschatten Rad fahren, so musste ich das Rennen alleine bestreiten, aber es war auch gut. Im nächsten Jahr will ich erstmal in der 2. Bundesliga vorne mit dabei sein."

„Inga hatte es aufgrund der sehr schlechten Ausgangssituation nicht einfach. Wichtig war aber, dass sie ihre ersten Erfahrungen in der ersten Bundesliga gesammelt hat und das Rennen super durchgezogen hat",
so Baumgärtel.

Die Meisterschaft der Frauen gewann mit 98 Punkten erstmals Triathlon Potsdam, das mit der doppelten EM-Zweiten von München (Einzel und Mixed Relay), Laura Lindemann, auch den ungefährdeten Tagessieg nach 1:06:19 Std. mit dem Team bejubelte. Die Zweitplatzierten vom Team Berlin hatten bereits fast zwei Minuten Rückstand (1:08:16 Std.). Rang drei belegte triathlon.one Team Witten (1:08:24), das in der Gesamtwertung hinter EJOT auf Platz drei mit 81 Punkten.

Theresa Baumgärtel resümierte: Mit den ersten vier Rennen waren wir sehr zufrieden. Zweimal ein Sieg und zweimal ein zweiter Platz und jedes Mal ein harter Kampf gegen das Team aus Potsdam. Das hat einfach Spaß gemacht und hat die Bundesliga sehr spannend gemacht. Aufgrund der Nominierungsprobleme war unser Ziel dann einfach Platz zwei abzusichern. Das sah nach dem ersten Part des Rennens gar nicht so gut aus. Insgesamt bin ich am Ende sehr zufrieden. Es war eine tolle Teamleistung aller Beteiligten über die gesamte Saison."

Die Bundesliga-Einzel-Gesamtwertung 2022 der Frauen gewann Lisa Tertsch (EJOT Team TV Buschhütten) mit 63,5 Punkten (3 Teilnahmen) vor Laura Lindemann (Triathlon Potsdam) mit 50 Punkten (2 Teilnahmen) und Annika Koch (EJOT Team TV Buschhütten) mit 45,5 Punkten (2 Teilnahmen).

Siegreich bei den Männern war Valentin Werntz (Hylo Team Saar) mit 57,5 Punkten (3 Teilnahmen). Platz zwei ging an Johannes Vogel (EJOT Team TV Buschhütten) mit 52,5 Punkten (3 Teilnahmen). Dritter wurde Lasse Nygard Priester (Hylo Team Saar) mit 48,5 Punkten (2 Teilnahmen).

Den Meistertitel der Männer und die Vizemeisterschaft der Frauen feierten die EJOT-Athlet*innen, die wieder hervorragend im Courtyard Marriot-Hotel direkt am Maschsee untergebracht waren, am Samstagabend in der Innenstadt von Hannover im italienischen Ristorante Hotel da Lello.

TV Germania-Vereinsvorsitzender und Support Team-Mitglied Olaf Kohn wirkte ob des Erfolgs sehr glücklich: „Wir sind sehr stolz über die Rückeroberung des DM-Titels bei den Männern. Denn wie unser Sportdirektor Rainer Jung zu Beginn der Saison sagte, sind wir jetzt die Jäger und ein Jahr Jäger sein ist genug. Insofern war es eine erfolgreiche Jagd.

Auch zur Endwertung bei den Frauen nahm Kohn Bezug. „Ich möchte Triathlon Potsdam für die wirklich sehr starke Leistung die ganze Saison über gratulieren und insofern auch zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft! Sich gleich dahinter als Vizemeister einzureihen, ist ein sehr gutes Ergebnis."

Die Saison verlangte den Mitgliedern des Support Teams einiges ab. Kohn: „Alles in allem war es eine anstrengende Saison mit vielen Kilometern im Gepäck, auch wenn ich selbst nicht Schwimmen, Rad fahren und Rennen musste. Sportlich geht es fast nicht besser, organisatorisch waren wir permanent gefordert. Für uns gilt dennoch und wie immer – sportlicher Erfolg ist zwar ein wesentlicher, aber eben nur ein Baustein in einem funktionierenden Team. Wir werden die Saison analysieren und an der ein und anderen Stelle weiter feilen!

Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei denjenigen, die beinahe unsichtbar im Hintergrund mitgewirkt haben. Sie haben genau wie unsere Partner und Sponsoren großen Anteil am Gesamtprojekt 1. Bundesliga. Danke an alle Beteiligte, Gönner und Fürsprecher!"

Die Ergebnisse von Hannover:


Männer-Bundesliga Paartriathlon:

1. EJOT Team TV Buschhütten (Lasse Lührs, Jonas Schomburg, Maximilian Sperl, Justus Nieschlag) 57:27 Min.; Platzziffer 6; 20 Punkte
2. PUSCH-DATA Team AST Süßen (Thomas Ott, Magnus Männer, Linus Lehnen, Moritz Meier) 59:01 Min.; Platzziffer 15; 19 Punkte
3. TRO KTT 01 (Peter Denteneer, Tour Lemmens, Antonio Hernaert, Oliver Sahlberg) 59:02 Min.; Platzziffer 24; 18 Punkte

Frauen-Bundesliga-Paartriathlon:

1. Triathlon Potsdam (Selina Klamt, Julia Bröcker, Laura Lindemann, Jule Behrens) 1:06:19 Std.; Platzziffer 6; 20 Punkte
2. Team Berlin (Lara Ungewickell, Onel Venter, Lina Völker, Céline Kaiser) 1:08:16; Platzziffer 15; 19 Punkte
3. triathlon.one Team Witten (Lara Atkinson, Alina Würth, Bianca Bogen, Anabel Knoll) 1:08:24 Std; Platzziffer 24; 18 Punkte

9. EJOT Team TV Buschhütten (Sabine Lischka, Theresa Baumgärtel, Tanja Neubert, Inga Sauer) 1:09:52 Std.; Platzziffer 78; 12 Punkte


Tabelle 1.Triathlon Bundesliga Damen HIER

Tabelle 1. Triathlon Bundesliga Herren HIER

Thorsten Wroben
Medienbeauftragter EJOT Team TV Buschhütten in der 1. Triathlon-Bundesliga

Fotos Thorsten Wroben / www.wrobens-welt.de

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