BERICHT: EJOT Team TV Buschhütten mit Doppelsieg

22.05.2023

BERICHT: EJOT Team TV Buschhütten mit Doppelsieg


Solveig, Tanja, Zsanett, Annika

Jonas, Max, Henri, Vetle

  • EJOT Team TV Buschhütten setzt gleich zu Saisonbeginn der 1. Bundesliga zwei Paukenschläge und feiert einen Doppelsieg im Kraichgau
  • Frauen im Paarformat über zweieinhalb Minuten vor den Zweitplatzierten
  • Männer triumphierten dank Vetle Bergsvik Thorn im Zielspurt

Ubstadt-Weiher. Der Meisterzug des EJOT Teams TV Buschhütten ist geradezu überpünktlich in seinen ersten Bahnhof eingefahren. Am Hardtsee in Ubstadt-Weiher (Kraichgau) bejubelten am Samstag zunächst die Frauen in der 2x2-Paarstaffel den Tagessieg. Etwa 90 Minuten später stand auch der 1. Platz bei den Männern in den Geschichtsbüchern der 1. Triathlon-Bundesliga. Somit sind die Weichen gestellt für die nächsten vier Fahrten der Siegerländer, die sie zum Schliersee, nach Düsseldorf und Tübingen und zur Endhaltestelle Hannover führen.

Bei den Frauen fiel wie bei den Männern die Entscheidung über zweimal 375 Meter Schwimmen im etwa 17 Grad Celsius kalten Hardtsee, 10 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen.
Aufgrund der kalten Wassertemperatur mussten die Athlet*innen im Neoprenanzug den ersten Abschnitt des Triathlons absolvieren, die Lufttemperatur war dagegen mit etwa 23 Grad Celsius recht angenehm, die Sonne zeigte sich auch immer wieder mal.

Die EJOT-Frauen, die zunächst mit Annika Koch und der Ungarin Zsanett Bragmayer ins Rennen gegangen waren und als zweites Paar Tanja Neubert und den norwegischen Neuzugang Solveig Løvseth aufboten, feierten einen souveränen Start-Ziel-Sieg in 55:48 Minuten und hatten damit stolze über zweieinhalb Minuten Vorsprung auf das weit abgeschlagene Team Berlin (58:23 Min.) und Vorjahresmeister Triathlon Potsdam (58:29 Min.). Schon nach dem ersten Part hatte sich Bragmayer fast eine Minute Vorsprung vor den zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierten Potsdamerinnen erarbeitet.

Einzig beim Paarwechsel gab es ein paar Unklarheiten, da Bragmayer ein paar Sekunden vor Koch in den Wechselbereich gelaufen war, doch Neubert und Løvseth hatten diese Szene wohl spätestens im Hardtsee schon wieder vergessen und düpierten die Konkurrenz in der Folge nach Belieben und bauten den ohnehin schon gewaltigen Vorsprung nochmals klar aus und liefen gemeinsam durchs Ziel. Ihre Zeit war mit 27:30 Minuten die eindeutig beste des Tages. Keine andere Athletin konnte die 28-Minuten-Marke knacken.

Tanja Neubert bilanzierte: „…Solveig und ich waren ein ziemlich gutes Team. Solveig war brutal stark auf dem Rad, da waren wir schon richtig schnell unterwegs. Ich hatte nicht ganz die besten Beine heute, aber wir haben das ganz gut nach Hause gebracht...“

Annika Koch äußerte sich selbstbewusst im Ziel: „…Natürlich wollen wir nach Rang zwei im Vorjahr den Titel. Der Sieg war ein erster Schritt dahin…“

„…Dass wir bei den Damen nach dem ersten Paar einen Vorsprung haben, war so geplant. Zsanett und Annika haben es perfekt umgesetzt. Dass uns dann ein Wechselfehler unterläuft, darf uns normalerweise nicht passieren. Denn damit war klar, dass zweite Paar muss komplett und zusammen finishen. Ein Defekt oder Sturz hätte alle 'Titelträume' zunichte gemacht. Ein verdienter Sieg mit großem Vorsprung…", analysierte Sportdirektor Rainer Jung, der in seinem Abschiedsjahr auch die sportliche Leitung innehat.

Deutlich spannender verlief hingegen die Männer-Konkurrenz, wo ebenfalls 16 Teams das Rennen aufnahmen.
Hier lag das erste Buschhüttener Duo Jonas Schomburg (4:08 Minuten) Henri Schoemann (Südafrika, 4:13 Minuten) nach dem Schwimmen auf den vorderen Plätzen.

Der Neoprenanzug verschaffte hier schwächeren Schwimmern einen Vorteil.

„…Selbst nach dem Radfahren war es noch eine große Gruppe von über fünf bis sieben Teams. Den Lauf haben Henri und Jonas dann bestimmt. Aber der Vorsprung war auch hier nicht groß genug um sich abzusetzen. Dann war schnell klar, dass sich Vetle Bergsvik Thorn und Maximilian Sperl, als unser zweites Paar, beim Schwimmen und Radfahren nicht werden absetzen können. Max hat dann auf dem Rad richtig Druck gemacht, um die Aktiven der anderen Teams ein wenig 'mürbe' zu machen…",
so Jung.

Nach dem letzten Wechsel hatten noch vier Teams die Chance auf den Tagessieg am Hardtsee.

Somit musste entweder die norwegische EJOT-Neuverpflichtung Vetle Bergsvik Thorn (drittbeste Einzelzeit im Feld mit 24:50 Min.) oder der Zweitplatzierte des EJOT-Triathlons von Buschhütten, Maximilian Sperl, für den Auftaktsieg beim abschließenden Laufen sorgen. Schnell zeigte sich, dass der Norweger sich zwei Tage vor seinem 24. Geburtstag ein vorzeitiges Geschenk machen wollte. Er hielt sich zunächst noch etwas bedeckt im Feld der führenden Läufer, doch noch bevor es auf den Schlussspurt auf der Wiese ging, zündete Thorn seinen Turbo und ließ in einer Teamzeit von 50:10 Minuten Tim Hellwig (Hylo Team Saar), immerhin amtierender König von Buschhütten, nur das Nachsehen. Die Saarbrückener landeten mit 50:16 Minuten auf Platz zwei vor PSD Bank Tri Post Trier (50:31 Minuten) und der Sportunion Neckarsulm (50:46 Minuten).

„…Für den Schlussspurt hatten wir ja Vetle nominiert. Wir wussten, er ist läuferisch stark und hat einen guten Endspurt…", freute sich Jung über die fantastische Performance des formstarken Skandinaviers.

Die anschließende Bierdusche bei der Siegerehrung ließen die Buschhüttener als Champions natürlich gerne sich übergehen, bevor es in frischen Klamotten zum Feiern in die nahegelegene Pizzeria ging.

Sehr glücklich im Ziel zeigte sich Jonas Schomburg: „…Das Team war super aufgestellt, da hat Rainer einen guten Job gemacht bei der Auswahl der Athleten. Kleine Fehler werden bei so kurzen Sachen hart bestraft. Mein erster Wechsel hätte auch schlechter ausgehen können, aber mit der Erfahrung habe ich es gut hinbekommen. Letzte Woche hat Vetle auch mich abgesprintet, er hat ein super Rennen gemacht. Der Erfolg ist eine gute Marschrichtung und ich hoffe, dass wir die nächsten Rennen wieder so dominieren können...“
In Düsseldorf und wahrscheinlich auch in Hannover will der hoch aufgeschossene Blondschopf seinen weiteren Teil dazu beitragen, den Meistertitel für das EJOT Team in 2023 zu verteidigen.

Maximilian Sperl, der viele Körner bei der Tempoarbeit auf dem Rad gelassen hatte, strahlte ebenfalls im Zielbereich und holte sich die verdienten Glückwünsche seiner Eltern ab: „…Wenn man für das EJOT Team startet, will man immer den Titel gewinnen. Da haben wir jetzt einen ganz guten Auftakt hingelegt. Das Format Paartriathlon finde ich ganz gut, es war bis zum Ende spannend. Mir hat es richtig Bock gemacht…

„…Das Ziel beim Saisonauftakt im Kraichgau war, beide Rennen zu gewinnen. Darauf war alles ausgerichtet und fokussiert. Beide Teams haben die Taktik umgesetzt und das Ziel erreicht. Daher können wir mit dem Auftakt im Kraichgau sehr zufrieden sein. Ich denke beide Aufstellungen, also bei den Damen und den Männern, war genau richtig gewählt. Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, was die beste Aufstellung sein könnte. Dabei habe ich auch die Aktiven miteinbezogen und nach ihrer Meinung gefragt. Und natürlich gab es auch "Härtefälle" bei der Aufstellung. Einigen Team-Mitgliedern, die auch gerne im Kraichgau gestartet wären, musste ich absagen. Aber so ist das "Geschäft". Das Erreichen der Team-Ziele steht bei allen Entscheidungen im Vordergrund…“,
berichtete Jung.
Ein Rädchen griff an diesem Wochenende beim EJOT Team ins andere. Wesentlichen Anteil daran hatten neben den Athletinnen auch die Mitglieder des Support Teams, das aus Buschhütten mit in den Kraichgau gereist war.

„…Es ist immer hilfreich, besonders gute Leute im Team zu haben. Meist stehen die Aktiven im Licht. Der sportliche Erfolg basiert aber auf einer Teamleistung. Wir haben ein tolles Support Team. Das weiß jeder, was er zu tun hat und erledigt dies mit Bravour. Dafür gebührt allen ein dickes Danke…", lobte Jung beim Abendessen.

Das nächste Saisonrennen findet am 25. Juni am Schliersee statt. Die Buschhüttener werden dann wieder die Gejagten sein. Eine Rolle, die man aus früheren Jahren nur allzu gut kennt.

Die Ergebnisse vom 1. Saisonrennen im Kraichgau:

Frauen:

1. EJOT Team TV Buschhütten 55:48 Minuten - 20 Punkte; Platzziffer 6
2. Team Berlin 58:23 Minuten - 19 Punkte, Platzziffer 15
3. Triathlon Potsdam 58:29 Minuten - 18 Punkte, Platzziffer 24

 

Männer:

1. EJOT Team TV Buschhütten 50:10 Minuten - 20 Punkte, Platzziffer 6

2. Hylo Team Saar 50:16 Minuten - 19 Punkte, Platzziffer 15

3. PSD Bank Tri Post Trier 50:31 Minuten - 18 Punkte, Platzziffer 24

Komplette Ergebnisliste findet man HIER

Bericht + Fotos: Thorsten Wroben
Medienbeauftragter EJOT Team TV Buschhütten in der 1. Triathlon-Bundesliga

Weitere Fotos HIER