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Bericht vom 3. Wettkampf in der 2. Triathlon-Bundesliga

Erfolgreiche Tortur

Der dritte Wettkampf in der 2. Triathlon-Bundesliga im sächsischen Grimma war eine wahre Hitze-Schlacht. Mehr als 38 Grad im Schatten betrug die Temperatur zur Mittagszeit. Doch von Schatten war bei den Wettkampfstrecken weit und breit keine Spur. Der angenehmste Ort war gleich zu Beginn des Rennens für die Triathleten der 2. Bundesliga mit 26 Grad Wassertemperatur der Fluss Mulde. Dort galt es für die Triathleten des EJOT Team TV Buschhütten zwei Runden a 750 Meter zu schwimmen. Da die Mulde im Uferbereich nur wenig Wasser führte, führte dies dazu, dass viele Athleten im ufernahen Bereich einige Meter liefen, anstatt die Strecke schwimmend zu bewältigen. Diese Vorgehensweise wurde bereits in der Wettkampf-Besprechung am Vortag in Grimma, aus den Erfahrungen des Vorjahres, auch von Team- Manager Rainer Jung den Organisatoren mitgeteilt. Diese gaben sich jedoch zuversichtlich: „Sie hätten das Problem im Griff“ wurde versichert. Letztendlich nicht wie sich rausstellen sollte. Wenn in 2011 sogar die Deutschen Meisterschaften der Elite in Grimma stattfinden sollen, dann gibt es hier klaren Handlungsbedarf.
Während des Schwimmens bildeten sich kleine Gruppen. Vom EJOT Team befand sich nur Tim Lange in der ersten Gruppe. Er wechselte nach einer Zeit von 19:21 Minuten mit sechs weiteren Athleten auf die Radstrecke. In dieser Spitzengruppe befanden sich aber bereits 3 Athleten des OSC Potsdam. Dem schärfsten Konkurrenten der Triathleten aus dem Siegerland. In der zweiten Gruppe befand sich dann Simon Jung. Er benötigte 20:11 Minuten. Jonathan Marx, bei seinem ersten Liga Einsatz für das EJOT Team verließ das Wasser nach 20:36 Minuten. 20 Sekunden später folgte ihm sein Team-Kollege Daniel Knoepke. Überhaupt nicht zur Recht kam an diesem Tag der Weidenauer Abiturient Michal Achczynski. Obwohl auch als guter Schwimmen bekannt, hatte er bereits nach dem Schwimmen (Zeit 21:59 Minuten) einen großen Rückstand auf die Führenden.
Da der Schwimmstart um 11 Uhr erfolgte, galt es nun in der prallen Mittagssonne eine sehr anspruchsvolle Radstrecke durch die Innenstadt von Grimma zu absolvieren. 6 Runden a 6,7 km, die mit zwei Steigungen von 12 % versehen waren, verlangten den Athleten alles ab. Während auf die Spitzengruppe mit Tim Lange noch vier Athleten aufschließen konnten, bildete sich hinter dahinter rasch eine große Gruppe. In dieser befanden sich aber dann auch Jonathan Marx, Daniel Knoepke und Simon Jung. Der Rückstand dieser Gruppe betrug fast über die gesamte Distanz ca. 1 Minute auf die Führenden. Nach der zweiten Radrunde machten sich bei den Betreuern des EJOT Team aber Aufregung breit. Michal Achczynski fehlte. Trotz intensiver Nachforschungen bei den Schiedsrichtern und dem DRK konnte man erst später erfahren, das Achczynski an der Wende der Radstrecke gestürzt war und mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus nach Grimma zur Untersuchung gefahren worden war. Betreuer Gerhard Rohleder machte sich sofort, nachdem man nun nach einigen Recherchen dies auch erfahren hatte, direkt auf den Weg ins Krankenhaus. Achczynski hatte aber noch Glück im Unglück. Trotz des kapitalen Sturzes, bei dem u.a. auch sein Helm kaputt ging, trug er „nur“ schwere Hautabschürfungen davon. Er konnte später auch die Heimreise wieder antreten und wird diese Woche im Kreisklinikum Weidenau von Team Arzt Dr. Rene Burchard weiter behandelt. Durch den Ausfall von Achczynski war aber auch klar, dass nun alle vier im Rennen verbleibenden EJOT Triathleten den Wettkampf beenden mussten, um noch ein gutes Team Ergebnis zu erreichen. Und in Kenntnis dessen wuchsen die Buschhüttener Triathleten trotz der mittlerweile unerträglichen Temperaturen über sich hinaus.
Tim Lange wechselte nach dem Rad fahren in der Spitzengruppe auf die sechsmal zu durch laufende 1,6 km lange Laufstrecke. Bis zur Hälfte des Rennens lag er sogar in Führung. Dann musste auch er der Hitze und den Anreise Strapazen Tribut zollen. Doch der beendete den Wettkampf auf Platz 4 und war damit bester EJOT Triathlet. Eine tolle Laufleistung zeigte auch Simon Jung. Mit der viertbesten Laufzeit aller Starter schob er sich noch auf Platz 6 nach vorne. Auch Daniel Knoepke zeigte große Kämpfer Qualitäten. Der Lohn war letztendlich der 20. Platz. Ganz großes Lob zollten Team Manager Rainer Jung und Betreuer Gerhard Rohleder dem Neuling im EJOT Team Jonathan Marx. Obwohl nach seinem Übergang aus dem Juniorenbereich es erst der zweite Triathlon über die Olympische Distanz war, kämpfte er vorbildlich für ein gutes Team Ergebnis. Angefeuert von den Fans des EJOT Team TV Buschhütten wusste er, dass er auf jeden Fall den Wettkampf beenden musste, damit sein Team noch Chancen auf einen der vorderen Plätze hatte. Gezeichnet durch die Strapazen des Wettkampfes belegte er am Ende den für diesen Tag tollen 41. Platz. Direkt nach dem Ziel Einlauf kümmerte sich auch Physiotherapeutin Teresa Elles sofort um Jonathan Marx. Erhebliche Kreislauf Probleme und eine totale Erschöpfung machten dem erst 19-jährigen jungen Triathleten zu schaffen. Nachdem nun auch mittlerweile Betreuer Gerhard Rohleder mit dem überall verbundenen Achczynski aus dem Krankenhaus wieder da war, kam dann aber als die Tages Ergebnisse verkündet wurden, große Freude auf. Platz 2 in der Tageswertung und nun auch Platz 2 in der aktuellen Tabelle der 2. Bundesliga, waren der Lohn für die Tortur dieses Wettkampfes. Nach der Siegerehrung trat das EJOT Team TV Buschhütten dann völlig erschöpft, aber glücklich die Heimreise ins 460 km entfernte Siegerland an.

Ergebnisse aus Grimma:
4. Platz - Tim Lange - 1:56:55,23 Stunden
6. Platz - Simon Jung - 1:57:37,06 Stunden
20. Platz - Daniel Knoepke - 2:00:24,20 Stunden
41. Platz - Jonathan Marx - 2:04:11,99 Stunden

Mannschaftsergebnis aus Grimma:
1. Zeppelin-Team OSC Potsdam II - Platzziffer 46
2. EJOT Team TV Buschhütten II - Platzziffer 71
3. PSV Bonn Triathlon - Platzziffer 94
4. TuS Neukölln Berlin - Platzziffer 98
5. TriAs Hildesheim - Platzziffer 104

Tabelle nach dem 3. Wettkampftag

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