Marco Göckus neuer Europameister ETU Langdistanz

11.08.2009

Marco Göckus neuer Europameister ETU Langdistanz


Am vergangenen Wochenende, 08.08.2009, standen in Prag die Europameisterschaften über die Langdistanz der Europäischen Triathlon Union an. Über die Distanz von 4 km Schwimmen, 120 km Radfahren und 30 km laufen wurden die neuen europäischen Langdistanz Champions ermittelt. Aus dem Kader des heimischen EJOT Team TV Buschhütten hatten sich der König von Buschhütten aus dem Jahre 2007, Dirk Bockel, der Eichener Marco Göckus und das Ehepaar Claudia und Carsten Wunderlich zum Wettkampf qualifiziert und angemeldet.
Während der Luxemburger Dirk Bockel mit der klaren Zielsetzung eines Podestplatzes in der Elite Klasse nach Prag gefahren war, so wussten Carsten und Claudia Wunderlich und auch Marco Göckus nicht so recht wo sie sich am Ende des Rennen platzieren würden. Aber insbesondere Marco Göckus hatte in diesem Jahr ein hohes und intensives Trainingspensum absolviert. In einem beherzten Rennen konnte Göckus seine überzeugende Form in diesem Jahr bestätigen und wurde zum Abschluss der Saison, nachdem er sich bereits die Qualifikation für den Ironman Hawaii beim Ironman in Nizza gesichert hatte, mit dem Europameistertitel belohnt. Bereits nach 1:06 Stunden Schwimmen lag Göckus auf Bronzekurs. Jedoch vier Minuten hinter dem Zweitplatzierten und deutliche 11 Minuten hinter dem Führenden seiner Altersklasse. Dicht gefolgt von zwei weiteren Athleten aus Großbritannien und Österreich. Das Schwimmen in der Moldau in zwei Runden, davon jeweils die Hälfte gegen den Strom, hatte viel Kraft gekostet. Dennoch konnte Göckus auf dem sechsmal zu umfahrenden HTS ähnlichen Radkurs den Zweitplatzierten überholen und bis auf drei Minuten den Rückstand auf den Führenden verkürzen. Nun hieß es, alles auf eine Karte zu setzen und bei heißen Temperaturen von mehr als 27 Grad ein zügiges Lauftempo anzuschlagen. Doch auch hier trotze Göckus allen Hürden. Unzureichende Verpflegungsstellen auf dem 2½ Mal zu umlaufenden Rundkurs, waren ebenso ein Erschwernis, wie die variable Streckenführung. So glich die Laufstrecke doch eher einem Geländelauf. Viele Trails, Böschungen und sogar einem Sandkurs der zu einer Galopprennbahn gehörte, machten das Vorhaben Europameisterschaft für viele Athleten unkalkulierbar und zu einer reinen Tortur. Da die Altersklassengegner mangels vorhandener Startnummer nicht zu erkennen waren, hieß es „sein eigenes Tempo laufen“ und „an und über die eigenen Grenzen zu gehen“. Und hier kam Göckus das in diesem Jahr forcierte Lauftraining zu Gute. Mit der besten Laufzeit seiner Altersklasse von 2:07 Stunden für die 30 km und einem Vorsprung von über 20 Minuten auf seine Verfolger, wurde er neuer Europameister der ITU Langdistanz. Am Ende eines 6:36:30 Stunden dauernden Wettkampfes ein unbeschreibliches Gefühl und der Lohn einer harten Saison, wo allzu häufig auch das Familienleben hinter dem Training zurück stehen musste.

Aber auch der Luxemburger Dirk Bockel erreichte seine gesteckten Ziele. Vize-Europameister in der Elite war letztendlich der Lohn eines super Wettkampfes. Bockel kam mit dem anspruchsvollen Schwimmkurs hervorragend zurecht und verlies als Erster des Elite-Feldes das Wasser, jedoch nur wenige Sekunden vor dem Dänen Rasmus Henning. Auf dem wenig selektiven Radkurs bildete sich jedoch bald ein dicht gedrängtes Männerfeld, die ein Absetzen von der Gruppe unmöglich machten, so dass Bockel und Henning zeitgleich den abschließenden Lauf beginnen sollten.
Hier spielte der Däne jedoch seine derzeitige Laufstärke aus und verwies Bockel um fast sechs Minuten auf Platz 2. Bockel rettete den 2. Platz durch einen letzten Zielsprint vor dem von hinten heranstürmenden Italiener Cigana ins Ziel. Der Vize-Europameistertitel der Elite war die letzte Station vor der nun folgenden konzentrierten Vorbereitung zur Ironman Weltmeisterschaft im Oktober auf Hawaii.
In der AK 35 der Frauen konnte Claudia Wunderlich einen guten dritten Platz erkämpfen. Zwar lag sie nach dem Schwimmen noch auf einem aussichtsreichen zweiten Platz, konnte diesen jedoch gegenüber der Britin Anley beim Radfahren nur sechs Minuten ausbauen. Zu wenig, wie sich herausstellen sollte. Die exzellente Läuferin überholten Claudia Wunderlich deutlich, die sehr mit den heißen Temperaturen zu kämpfen hatte, so dass es am Ende für Sie bei einer Bronzemedaille blieb.
Carsten Wunderlich erreichte in einer furiosen Aufholjagt einen sechsten Altersklassenrang in der stark besetzten AK 35. Nach mäßigem Schwimmen kam der Müsener auf dem Rad überhaupt nicht in den Tritt und musste mehrmals mit Krämpfen die Geschwindigkeit rausnehmen. Erst auf der abschließenden Laufstrecke konnte er seine Stärke ausspielen und mit dem drittschnellsten Laufsplit seine AK von hinten aufrollen und sich sogar noch den 6. Rang erkämpfen.

Ergebnisse:

2. Platz EliteDirk Bockel5:38:39 Std. Gesamt
0:48:59 Std. Schwimmen2:58:41 Std. Rad1:50:58 Std. Lauf
1.Platz AK 40Marco Göckus6:36:30 Std. Gesamt
1:06:02 Std. Schwimmen3:22:59 Std. Rad2:07:29 Std. Lauf
6. Platz AK 35Carsten Wunderlich7:08:08 Std. Gesamt
1:13:01 Std. Schwimmen3:41:49 Std. Rad2:13:17 Std. Lauf
3. Platz AK 35Claudia Wunderlich8:04:47 Std. Gesamt
1:20:23 Std. Schwimmen3:56:27 Std. Rad2:47:57 Std. Lauf